Ich weiss nicht wohin

Konditionierung: "Ich weiss nicht wohin"

Der Aspekt "Ich weiß nicht wohin!" indiziert eine postpartale, vermutlich frühkindliche Konditionierung über Erziehungsmomente, d.h. also über Dressuren und Eingewöhnungen. Es handelt sich nicht um direkte Traumatisierungen. Der Patient hat nicht die Möglichkeit gehabt, sich gemäß seinen eigenen Vorstellungen zu verwirklichen. Dies geschah aufgrund von relativen Kräftemangel seinerseits im Verhältnis zu den Anforderungen, die aus der Umgebung an ihn gestellt worden sind. Er hätte sich gegen diese Anforderungen mehr wehren müssen, was ihn aber überforderte. Der Patient hätte einen Zustand der Resignation und der darauffolgenden Aggression entwickeln können. Dies tat er nicht, sondern entwickelte einen allmählichen Kräftestau mit dem Ziel, seine gegenwärtige Situation so zu ändern, daß er seine eigenen Intentionen verwirklichen kann. Welche Intentionen dies sind, geht aus dem Profil nur unklar hervor. Primär handelt es sich einfach um die Verwirklichung von Impulsen, die dem Patienten emotional oder intellektuell kommen und die er für richtig hält.

Hier die richtige Regel der Umsetzung zu finden, scheint sein Thema zu sein. Sekundär geht es um eine Methodik, nämlich die Dinge der Wahrnehmung miteinander zu vernetzen und sie nicht isoliert wahrzunehmen, als hätten sie miteinander nichts zu tun. Diese ganzheitliche Sichtweise von der Anlage her, kann als Persönlichkeitsqualität gewertet werden. Tertiär schließlich scheint es eine Anlage im Patienten zu geben, die man mit Lernfreudigkeit, bzw. Lernbereitschaft bezeichnen könnte. D.h. die Haltung, aus jedem neu Wahrgenommenen etwas zu lernen und es in das künftige Leben als Bestandteil des Handelns und des Beurteilens einfließen zu lassen.

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