**Konditionierung: "Ich will das nicht mehr"*
Der ausgeprägte konditionelle Aspekt geht primär in die embryonale Phase mit dem Schwerpunkt der Akzeptanz des Kindes durch die Mutter. Diese Akzeptanz bezieht sich nicht unmittelbar auf das Leben des Kindes, - es scheint kein Abort geplant oder unternommen worden zu sein, - sondern auf den Zustand der Mutter in sich selbst, ausgelöst durch zuerst die Wahrscheinlichkeit, dann die Sicherheit der Schwangerschaft. Hier scheint es zu Ängsten in der Mutter gekommen zu sein: vor der Zukunft, vor dem wirtschaftlichen Auskommen, vor der veränderten Lebensperspektive. Die Angst wurde nicht abgelöst, sondern zur grundsätzlichen Haltung. Es ist nicht gelungen, sie durch andere Muster oder durch Widerlegung im Alltag unwirksam zu machen. Die Folge ist, daß die Mutter sich abriegelt und gewisse Vorgänge nicht mehr zur Kenntnis nimmt. Sie verdrängt ständig.
Für das Kind (Patient) manifestierten sich die mütterlichen Konflikte in der Übertragung: Chronische Lebensängstlichkeit, vor allem vor der Zukunft. Neigung, die Wirklichkeit umzudeuten, um sie erträglicher zu finden; dies bedeutet andererseits, die Wirklichkeit nicht so wahrzunehmen, wie sie ist, sondern wie sie gefällt: Gefahr der emotionellen Überrumpelung, dazu chronische Abwehr- und Wehrbereitschaft, verbunden mit hoher persönlicher Empfindlichkeit und Verletzlichkeit.