Lesenswertes - Interview mit Prof. Ulrich J. Heinz

Interview vom: 12.05.05
Thema: Der Mensch in unser heutigen Zeit / CM

• Herr Heinz, anhand Ihres Lebenslaufes sehen wir, das Sie in verschiedenen Sparten tätig waren. Wie kamen sie auf Heilpraktiker und dann auf die ClusterHeilkunde oder die ClusterMedizin?

Meine Intension als Student war, nur Poet und Philosoph zu sein, also über die Sprache, das Wort, meine und unsere Wirklichkeit darzustellen und zu verstehen. Nun durchläuft das Wort, nicht nur durch medienimpulsierte Visualisierung, die Globalisierung, die Völker- und deren Sprachenvermischung eine Inflation, sondern auch durch die Schnelligkeit der Bilder- und Ereigniswechsel in der gegenwärtigen Gesellschaft. Das zwingt zu einer “schnellen” Sprache mit “wenigdeutigen” Aussagen, also zu einer Verengung der Wortbedeutungen auf Inhalte, die scheinbar “evident” sind und keiner Nachfrage bedürfen. Ich wollte mit meinen eigenen philosophischen Inhalten “wirksamer” und “hilfreicher” werden.
Ich bekam die Gelegenheit im Dritten Bildungsweg und dann in der Erwachsenenbildung Vorlagen für eine Schulung auszuarbeiten und zu praktizieren, in der nicht nur der berufsbezogene Wissenserwerb beachtet wurde, sondern auch die ästhetischen, logischen und mentalen, unser Belohungssystem ansprechenden Parameter. Danach gestaltete ich eine ähnliche Methode für Schwererziehbare und Verhaltensgestörte Kinder. Von hier aus war der Schritt vorgegeben, einem größeren Kreis von Menschen die bis hierher gewonnenen Erfahrungen und Einsichten anzubieten.
Ein medizinischen “Dressur”-Studium wollte ich nicht mehr absolvieren, also blieb mir nur die Überprüfung zum Heilpraktiker als Weg, meine Vorsätze zu realisieren. Dort angelangt, begann ich auf der Basis meiner bisherigen Erfahrungen mit der Behandlung seelischer Störungen, wurde aber schnell mit den damit verbundenen oder einfach symptomatisch einhergehenden körperlichen Störungen – und umgekehrt – konfrontiert. Ich suchte Lösungen in der klassichen Naturheilkunde und erlernte und praktizierte die meisten Methoden aus diesem Erfahrungsgut.
Nun kamen drei Dinge zusammen, die mich bewogen, eigene Wege zu gehen: das Versagen der klinischen Medizin an der krebsigen Erkrankung meines Vater, der darob elendiglich starb; die Hybris der Ärzte und Heilpraktiker, die einen Menschen als “Fall” bezeichnen und dies und jenes “geben” und “applizieren” und teilweise ohne subtile Kenntnisse der Vorgänge, die sie anstoßen, über diese sprechen, als würden sie diese nicht nur kennen, sondern sogar kontrollieren und schließlich, daß es keine wirklich sichere Methode gab, darzustellen, was in einem Körper sich aufgrund dieser oder jener Maßnahme veränderte. Ich wollte eine menschenbezogene, würdebelassende und ehrliche Heilkunde haben. Ich wollte kontrollieren können, was im Körper und in der Seele geschieht, wenn das Verordnete zu wirken beginnt.
Die Kristallisation von Substanzen (Blut, Urin, …) schien mir ein sinnvoller Weg, alle drei Probleme wenigstens auf der körperlichen Ebene über eine bildliche Darstellung der inneren Körperzustände, der Mischeinflüsse und der tatsächlichen Veränderungen, die über eine therapeutische Maßnahme erzielt worden sind, zu lösen.
Das mit der Kristallisation gewonnen Wissen war frappant und drängte mich zu einer Systematisierung in mathematisch raffinierten Expertensystemen. Und es offenbarte, daß unsere therapeutischen Werkzeuge im Verhältnis zu den diagnostischen unterentwickelt waren. Es war wenig plausibel, daß beispielsweise 15 Unterscheidungen der Erkrankungen einer Niere zu nur einem einzigen Heilmittel der Wahl führen würde. Also benutzte ich das gewonnene diagnostische Wissen über die Brücke der Analogie, um es zu einem therapeutischen umzuwandeln.
Da wir heute nicht nur Substanzen kristallisieren, sondern durch geeignete Provokationen auch Assoziationen “fixieren” und beide über ein mathematisch-geometrisches Mustersystem so kodieren, daß sie einen einheitlichen Code bilden, der die uns interessierenden Prozesse im Menschen reproduzierbar und gebündelt beinhaltet, können wir diesen Code (den wir NSQ, d.h. Numerische Sequenz nennen) für die Diagnose und gleichzeit für die Therapie benutzen.
Und das tut heute die ClusterHeilkunde in verschiedenen Anspruchsebenen und Zielvorgaben. Die bekannte ClusterMedizin ist ein besonders tiefgefächerter Teil dieser ClusterHeilkunde.

• Wie kombiniert man Philosophie mit Medizin?

Wie “man” das macht, weiß ich nicht; wie ich es machte: indem ich vor allem alles Lebendige und darin besonders den Menschen liebe und diese Liebe in Achtung vor jedem Individuum ausdrücke, was dann dazu führt, achtungsvolle und würdevolle Lösungen für Probleme und Leiden der Menschen, vor allem der Kinder und der Alten, zu entwickeln.
Philosophia, die Liebe zur Weisheit, ist am Grunde eine Liebe zum Menschen, da außerhalb des Menschen für den Menschen keine Weisheit stattfindet. Und daher in der Weisheit immer das geliebt wird, was Menschen gedacht haben. In ihren Gedanken repräsentieren sie ihre eigene Person unmittelbar und verletzlich.
Was nutzt das “schöne” und plausible Denken, wenn es keine Wirkung in unsere Lebensbefindlichkeit hat?
Grundlagenergebnisse müssen zu Gestaltern der gegenwärtigen Wirklichkeit werden.
Wenn wir weiterhin mit unsereins mörderisch und demütigend umgehen, wenn wir weiterhin die Tiere ungeachtet ihrer Empfindungen vergewaltigen, haben wir das Lebendige, das sich auf der Erde ausnahmsweise entwickelte, nicht verstanden. Wenn wir weiterhin maßlos bleiben in der Befriedigung unser vordergründigen Selbstbelohungen, dann werden wir nicht rechtzeitig erkennen, daß diese Einseitigkeit unser Leben verdirbt.
Ich habe zur Verdeutlichung meiner Haltung ein klares Motiv: es darf kein Kind mehr aus Verzweiflung, Entbehrung, durch Demütigung oder Unterdrückung, aus zugefügtem Schmerz oder durch angewandte Lieblosigkeit weinen, leiden oder darben müssen.
Dasselbe gilt für die Alten, deren Arbeit unsere Gegenwart begründet und auf deren Erfahrung wir törichterweise verzichten, um der “Arbeitsplätze” willen.
Es gibt Lösungen für diese scheinbaren Probleme, wenn sie mit den Werkzeugen der Analogik, der Liebe und der Achtung erarbeitet werden.
Zur meiner Philosophie gehört das liebende, den Menschen achtende Denken seines Daseins und das Erdenken verbessernder Wege.
Zu meiner ClusterMedizin gehört über das klassische Behandeln von Symptomen hinaus die mütterliche Fürsorge, die väterliche Vorsorge und Vorbildlichkeit und die priesterliche Zuneigung als Ausdruck der Achtung.
Die ClusterHeilkunde soll in diesem Sinne ein wirksames Werkzeug sein.

• Wie sehen Sie den Menschen in der heutigen Zeit?

Er ist in einer kritischen Situation zwischen seinen evolutionsbiologisch angelegten Konditionen und seiner selbstgemachten technischen Welt. Seine technischen, medizinischen, sozialdirigistischen und informationsmanipulierenden Maßnahmen widersprechen schon in der Zeit der Schwangerschaft vielfach biologischen Normen, die das Säugetier Mensch in Jahrmillionen erworben hat und zu einem guten Gedeihen braucht.
Die gegenwärtige technische Zivilisation richtet sich nicht nach diesen biologischen Vorgaben, sondern nach denen einer vermeintlichen Lebenserleichterung und Lebensvebesserung, vor allem aber nach denen der pekunären Rentabilität. Die teilweise als Gegengewichte zueinander konzipierten Ideologien der “Freien Markwirtschaft” auf der einen Seite und des “Sozialismus” auf der anderen Seite überzeugen weder philosophisch noch praktisch, zumal sie auf einem Menschen aufsetzen, den es selten bis gar nicht gibt: das vernetzt denkende, verantwortliche und Folgen bedenkende Wesen, das wirkliche Zoon politikon des Aristoteles.
Die biologischen Muster im Menschen werden duch seine Lebensweise nur noch teilweise bestätigt. Dies schafft ein Stressfeld, in dem der Mensch “wider seine Natur” existiert und unnötige Energien für fiktive Realitäten und deren Abgrenzungen gegeneinander vergeudet. Die patriarchalischen Systeme des Königstums, des Gottkönigtums, des königlichen Gottes sind schwach geworden. Die matriarchalischen Systeme sind zu “mater”nell, zu sehr auf versorgendes Verwalten und Bemächtigen ausgelegt.
Es fehlt ein Menschenbild, das des Menschen natürlich erworbene Eigenschaften mit seinem gegenwärtigen Wissen vereinbart, das seinen Wunsch nach Geborgenheit, nach Sinn und Lebenssicherung in die Größe und “Leere” des Weltalles und in die Winzigkeit der subatomaren Wesenheiten einbettet und den menschlichen Lebensraum als eine plausible Form der teilbewußten Lebendigkeit zwischen Planeten und Molekülen ansiedelt. Der Mensch ist in seine eigene Zerstückelung “geworfen”, in eben jene Methode, die seine Technik so groß gemacht hat.

• Was bedeutet die ClusterHeilkunde oder ClusterMedizin für den Menschen?

Was beide dem Menschen bedeuten, weiß ich nicht, denn das hängt auch von den Erwartungen ab, die ein Mensch in ein Heilsystem setzt und in seine eigene Einsichtsfähigkeit.
Ich kann Ihnen jedoch sagen, was die ClusterHeilkunde bedeuten könnte, wenn sie in allen ihren Möglichkeiten gefordert würde:
-Präziser Rücklauf zu den Gründen einer Erkankung oder langfristigen Störung.
-Klares Erkennen störender und krankmachender Faktoren.
-Systematisches Aufarbeiten dieser Faktoren aus der Vergangenheit für die Gegenwart und Zukunft.
-Vorsorge und Feiung des Körpers und der Seele gegen bekannte, jedoch auch gegen teilweise unbekannte, zu erwartende Störungen durch das punktübergreifende Analogieprinzip.
-Aufweis des Zusammenhangs zwischen seelischen und körperlichen Störungen und umgekehrt.
-Entsprechend werden die Zusammenhänge zwischen mentalen, seelischen und körperlichen Interaktionen und Störungen geklärt.
-Neben der Diagnose dieser Störungeszusammenhänge existiert ein breitgefächertes Angebot analoger Therapiemaßnahmen: WasserCluster, SchallCluster, Bild- und FigurenCluster, GruppenCluster. Dazu die ergänzenden Therapieformen des Wort- und des BewegungsClusters.
Es gibt kaum eine Erkrankung, bei deren Beseitigung die ClusterHeilkunde nicht hilfreich sein könnte.

• Haben unsere Kinder heute eine bessere oder schlechtere Chance gesund auf zu wachsen?
Unsere Kinder ja, die Kinder anderer in ärmeren Landstrichen nein. Die körperliche Gesundheit ist abhängig von den hygienischen Bedingungen und diese vom Grad der Zivilisierung und damit auch des Geldes.
Die psychische Gesundheit hängt davon ab, daß die durch unsere Entwicklungsgeschichte gegebenen Impulse regelrecht und zeitrichtig erfolgen. Das ist durch die zunehmende Einbindung der Frau in den (männlichen) Arbeitsprozeß nicht mehr gewährleistet, Die mentale Gesundheit hängt von richtungsgebenden Vorbildern in der Familie, in der Sozialgruppe und in der Gesellschaft ab. Die Vorbilder der Vergangenheit liefern keinen ausreichenden Reiz mehr, weil die Vorbilder der Gegenwart ausschließlich über die Angstreize und ihre Befriedigung (Belohnung) wirken und diesen in uns angelegten Automatismus nicht verlassen. Wir drehen und im Kreise des Suchtpotentials einerseits und seiner kurzfristigen Befriedigung andererseits. Das daraus hinausleitende Motiv fehlt.
Fazit: Unsere Kinder haben eine gute Chance, körperlich gesund aufzuwachsen. Psychisch werden sie hingegen schon während der Geburt und vor allem in der Pubertät Umständen ausgesetzt sein, für die sie weder vorbereitet, noch ausgerüstet sind. Das psychische Leid der Unerfüllung von Grundindformationen, die seit Jahrmillionen erfolgreich verfügbar warren, wird erheblich zunehmen, damit die Sucht nach Belohnung.
Das Rezeptionspotential des Belohnungssystems im Menschen ist nicht begrenzt. Wenn es jetzt mit auditiven und viduellen Reizen in unseren Breiten zufrieden ist, dann wird es das nicht immer sein, was die kollektiven Emotionen in anderen Breiten andeuten. Wir werden mit Aggression, Angriffen und Verwüstungen rechnen werden, wenn unsere Kinder gewahr werden, mit welchem Leichtsinn und Egoismus wir ihre zukünftige Gegenwart eingeschränkt und amputiert haben. Denken Sie nur an die maßlosen Verschuldungen und erstickenden Vorgaben der Sozialsysteme.
Die sich berufsmäßig wählen Lassenden, die sogenannten Politiker, täten gut daran, aus ihrem parteilichen Nutzenkreis herauszutreten und sich zu fragen, was denn denen nutzt, die in wenigen Jahren die Werte unserer Volkswirtschaft schaffen werden.

• Welches sehen Sie als das grösste Problem der heutigen Menschheit an ?

Den zunehmenden Verlust ihrer mammalen Verhaltenstrukturen bei verzögertem Aufbau neuer Sozialcodices. Daraus folgt eine wachsende Egoisierung, verletzendere Gewalt, besinnlungsloseres Suchten auf der sozialen Ebene und Vereinsamung, Depression, Suizität und Hoffnungslosigkeit auf der anderen Ebene.
Die vom Menschen geschaffene Technik, seine Art des Wirtschaftens und Gewinnens schafft auf der Basis der großen, auf der Erde lebenden Menge von Menschen durch eben diese Menge ein nicht negativ rückkoppelndes, durch die wirkende Menge nicht positiv selbstkorrigierendes System. Die ingteragierende Menge wird in dem Maße der Domänenverluste (nationale Organe) ungeordnet und wird daraus den Anstoß zu neuen Rasterbildungen bekommen, was von Mordbanden und Mordrevolutionären einerseits bis zu naiven Jenseitsprojektoren, die in ihrem Niedergang die Chance für einen Neubeginn irdgendwo, am besten auf einem anderen Planeten unseres Sonnennsystems sehen wird.
Die Menscheit braucht eine neue, alle verbindende Ordnung eines achtungsvollen Lebens- und Menschenbildes mit der Verpönung aller Verstöße gegen die Lebendigkeit. Dies kann über eine soziale, philosophische oder über eine neue Glaubenslehre geschehen.

• CM und Naturgesetze ?
Ich weiß nicht, was Sie unter Naturgesetzen verstehen. Sie meinen sicherlich nicht die idealisierten Regelwerke der Mathematik und der Physik, bei denen oft vergessen wird, daß sie selbstbegründendete Logiken produzieren und daß der Umstand, daß eine unter ihren Regeln gemessene Wirklichkeit genauso verhalten wird, als wären sie unter der Wirklichkeit dieser Regeln. Ich kenne keine Gesetze, - wer hätte sie denn gesetzt? Ich kenne aber Regeln, die ich anwende, um etwas, das ich messen will, zu messen, damit ich weiß, was mit ihm geschieht, wenn ich wissen will, was mit ihm geschehen wird. Sehen Sie, wenn der Kosmos aus einem Grund ist, - dies mag ein göttlicher Schöpfungsakt sein oder der Urknall oder der inverse Übergang von einem Universum in das jetzige, - so ist dieser Kosmos aus dem gleichen Grunde in seinen Strukturen einheitlich, wie das mit Instrumenten aufgenommene Rauschen einen Zustand dieses Kosmos vor vielen Milliarden Jahren repräsentiert.
Eine solche Einheitlichkeit vom Grunde her begründet, daß wir jedes, das sich uns in diesem Kosmos präsentiert, - sei es als Himmelskörper oder als biologischer Körper, wie der unsere, - miteinander vergleichen können und das eine mit dem anderen und das andere mit dem einen vergleichen können.
Damit erweitern wir unseren Wissenshorizont erheblich, ohne die Menge der gewußten Details unmäßig zu vergrößern: wir wissen Beziehungen und leiten daraus Wirklichkeiten ab. Insofern dient das Wißbare der Natur der ClusterHeilkunde als Vorlage zu analogen, selbstverständlich zu validierenden Folgerungen.

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